Großaga, Kleinaga, Seligenstädt, Reichenbach, Lessen
Großaga ist ein Ortsteil der Gemeinde Aga und gehört somit zur Stadt Gera.
PLZ: 07554, Telefon Vorwahl: 036695
Ist urkundlich bezeugt seit 1248 – mit Heinricus de Ogau aus dem Ritterstand des Geraer Landesherrn.
Der Ortsname: 1364 Grossen Agow, Agowe, 1518 Agaw, 1533 großen Agaw, 1564 großen Aga, major Aga, Groß Agau, Groß Aga, mundartlich um 1870 „Oge oder Grussoge“ aber heute eher als „Oche Ache“. Quellen bezeichnen den Ort als deutsche Folgegründung der älteren wendischen Siedlung Kleinaga.
Bei wechselnden Besitzern blieb der Ort bis 1712 Rittersitz. 1715 erwarb Heinrich XVIII. Reuß-Gera das völlig überschuldete Gut des 1712 verstorbenen Hans Friedrich von Wolframsdorf durch Ablösung einer beträchtlichen Schuldensumme. Der ehemalige Rittersitz wurde fürstliches Kammergut. Der letzte Pächter bis 1945, Max Vogel, entwickelte das mit Kleinaga vereinte Kammergut zu einer Musterwirtschaft der Saatzucht und Viehwirtschaft. Nach 1945 wurde das Kammergut zum Volksgut (VEG).
Wurde Großaga wesentlich durch Ritter- und Kammergut geprägt, so entwickelte sich in ständiger zäher Auseinandersetzung mit dem Landadel ein wohlhabender ehrgeiziger Bauernstand, der sich aber unter den gesellschaftlichen Bedingungen der DDR durch erheblichen politischen Druck in den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) auflöste und nach der Wende nicht wieder zu neuem Aufschwung finden konnte.
[Quelle: Website Stadtverwaltung Gera]
Kleinaga ist der einwohnerstärkste Ortsteil-(lage) der Gemeinde Aga und gehört somit zur Stadt Gera.
PLZ: 07554, Telefon Vorwahl: 036695
Kleinaga ist nach nicht einheitlichen Deutungen eine sorbisch-wendische Gründung.
Historisch bestand der Ort aus zwei Gemeinden. Der Ortsteil „Froschweide“ hatte lange Zeit einen besonderen Status. Sein Ursprung wird aus der Übersiedlung der Bewohner der wüst gewordenen ehemaligen deutschen Gründung Rödel hergeleitet (heute noch Flurbezeichnung des nahen Rödelholzes). Auch heute ist diese Besonderheit räumlich zu erkennen.
Das kleinagaische Rittergut war schon in früher Zeit eng mit dem großagaischen verbunden. So saßen um 1570 Meinhardt von Etzdorf in Großaga und sein Bruder Ehrenfried in Kleinaga. 1697 kaufte die Landesherrschaft Gera das Rittergut Kleinaga von Veit Ludwig von Tümpling. Es war seitdem Kammergut.
[Quelle: Website Stadtverwaltung Gera]
Lessen ist ein Ortsteil(-lage) der Gemeinde Aga und gehört somit zur Stadt Gera.
PLZ: 07554, Telefon Vorwahl: 036695
Lessen urkundlich Losczan, 1364 Leussowe, 1533 Leusten 1564 Lössen. Es gibt sehr unterschiedliche Deutungen des Namens. Unstrittig ist wohl die Gründung als slawische Siedlung. Die ursprüngliche Anlage als Rundling ist auch heute noch weitgehend erhalten.
Die Lessener Bauern verstanden es, eine hohe Eigenständigkeit zu bewahren – auch unter den Bedingungen der DDR-Landwirtschaft. Ausdruck dafür ist eine enge Dorfgemeinschaft, der gesellschaftliche Brüche wenig anhaben konnten. [Quelle: Website Stadtverwaltung Gera]
Reichenbach ist ein Ortsteil(-lage) der Gemeinde Aga und gehört somit zur Stadt Gera.
PLZ: 07554, Telefon Vorwahl: 036695
Reichenbach urkundlich 1364 Richenbach. Der Name wird von in der Flur häufig anzutreffenden Quellen hergeleitet und ist eine deutsche Siedlung. Die Ritter von Etzdorf auf Großaga und in der Folge weitere Ritter der näheren Umgebung besaßen hier ein kleines Gut, welches nach wechselvoller Geschichte käuflich von einer damals ansässigen Familie Wähler erworben wurde.
Auch hier hat sich das ursprüngliche Dorfbild der Gründungszeit weitestgehend erhalten. Es erfolgten nur wenige Neubauten, die sich aber wesentlich in das Dorf einfügen.
[Quelle: Website Stadtverwaltung Gera]
Seligenstädt ist ein Ortsteil(-lage) der Gemeinde Aga und gehört somit zur Stadt Gera.
PLZ: 07554, Telefon Vorwahl: 036695
Seligenstädt 1364 Selgenstadt, 1647 Seelstädt wurde in alten Urkunden auch als Selbstätt, Seligstett bezeichnet. Es pfarrte, begrub und schulte über lange Zeit nach Dorna. Nach alten Unterlagen einigten sich die Pfarrer von Dorna und Großaga um 1830/40 darauf, dass die Kinder im 6. – 10. Lebensjahr nach Aga schulten und den entsetzlich langen Weg nach Dorna nicht mehr gehen mussten. In den folgenden Jahrzehnten erfolgte schrittweise die vollständige Übernahme der Seligenstädter in den Pfarr- und Gemeindeverband Großaga.
[Quelle: Website Stadtverwaltung Gera]
Seligenstädt, ein kleiner Ort, zu Gera-Aga gehörend, mit 13 Häusern und ca. 55 Einwohnern nahe der B2 gelegen.
Kurios ist zu vermerken, dass das erste Haus (Einfamilienhaus) gleich am Ortseingang vor dem Ortseingangsschild, nicht zu Seligenstädt, sondern zu Reichenbach gehört, während das Gehöft der Familie Lippold (ehemalige Ziegelei und Gasthof „Pauline Diener“) an der B2 noch zu Seligenstädt gehört.
Urkundlich 1364 Selgenstadt, 1647 Seelstädt wurde in alten Urkunden auch als Selbstätt, Seligstett bezeichnet, altslawische Siedlung: Selo – Acker – Siedlung in den Äckern, im Volksmund „Saalschtz“. Es pfarrte, begrub und schulte nach Dorna, da das Kammergutsvorwerk lange Zeit mit diesem Ort verbunden war. Nach alten Unterlagen einigten sich die Pfarrer von Dorna und Großaga um 1830/40 darauf, dass die Kinder im 6. – 10. Lebensjahr nach Aga schulten und den entsetzlich langen Weg nach Dorna nicht mehr gehen mussten.
Besitzwechsel unter der Ritterschaft derer von Schauroth, von Ende und anderer bescherten dem kleinen Kammergutsvorwerk, zu Kleinaga gehörend, eine wechselvolle Geschichte. Es wurde durch Brand zerstört. Neben dem Vorwerk gab es einige Bauern im Vollerwerb, andere Einwohner verdienten sich ihr Brot in der Ziegelbrennerei und in den nahen Braunkohlen- und Torfgruben.
In den folgenden Jahrzehnten erfolgte schrittweise die vollständige Übernahme der Seligenstädter in den Pfarr- und Gemeindeverband Großaga.
1912 Seligenstädt bekommt eine elektrische Straßenbeleuchtung
1926 Die Agaer Gemeinden schließen sich zu einem Schulverband zusammen
1950 Eingemeindung in die Gemeinde Aga,
1973 Der Rat der Gemeinde Aga gibt die Zustimmung zur „Geordneten Deponie von Schadstoffen in der Sandgrube Seligenstädt“.
1978 Anschluss an die zentrale Wasserversorgung, bis dahin musste das Wasser in Eimern aus Gemeinde- oder Privatbrunnen geschöpft werden.
1. April 1994 Eingemeindung zur Stadt Gera.
In den Nachkriegsjahren brachte der Bäcker Hertel aus Cretzschwitz mit dem Pferdewagen Brot und Brötchen in den Ort. In den späteren Jahren kam der Fischwagen im kleinen Dorf vorbei. Eine Verkaufsstelle für Lebensmittel gab es in Seligenstädt nicht, der Einkauf wurde in Groß-Aga oder später in Reichenbach getätigt und musste per Fahrrad oder per Hand nach Hause getragen werden.
Zum Ortsmittelpunkt wurde das Haus der Familie Lieselotte und Gerhard Cebula. Dort befand sich das erste Telefon, Frau Cebula trug die Telegramme aus. Sie betrieben eine Eierannahmestelle und den Flaschenbierverkauf. Im Anwesen befand sich auch eine Kegelbahn und eine kleine Gaststube. Die Frauentagsfeiern des Ortes, am 8.März, fanden in der kleinen Gaststube statt. In den 50er Jahren wurde sie auch vom Landfilm für Kinovorführungen genutzt.
Im Jahre 1961 wurde die LPG „Heidefeld“ gegründet. 1. Vorsitzender war Herbert Gehrt. Auch er bekam damals Telefonanschluss.
Handwerker: Frau Liesbeth Thurm führte eine kleine Schneiderei.
1985 eröffnete Frau Brigitta Wühst eine Töpferwerkstatt.
Das Bauunternehmen Freytag ist im Ort ansässig und der Werner Wühst Landverlag Thüringen (Langjähriger Herausgeber des Thüringer Landjournals)
Im Oktober 1989 feierten die Einwohner ihr erstes Dorffest. Seit 20 Jahren veranstalten die Maibaumsetzer ein Sommerfest.
Die Schalmeienkapelle Aga-Seligenstädt gehört seit dem 25. Juni 2004 zum Ort, Vorsitzende ist Carola Lippold.
Im Jahre 2014 feierte Seligenstädt die 650-Jahrfeier der urkundlichen Ersterwähnung im Festzelt mit vielen Gästen und ehemaligen Einwohnern.
Am Wettbewerb „Agaer Kuchenfrau“ beteiligen sich Lina und Nadin Freytag regelmäßig mit schönen Kuchen.
Seligenstädt ist ein stiller kleiner Ort in schöner landschaftlicher Lage, in dem es sich gut leben lässt.
Deshalb ist der oft vergessene Ort und seine Geschichte eine Erwähnung wert.